TECHNISCHE ISOLATION
Sei es die anschmiegsame und feuchteresistente Pufferspeicherisolation, die temperaturbeständige Isolierung für Solarrohre oder die flexible und schallschluckende Variante für Abwasserrohrleitungen: In unserem Alltag begegnen uns immer wieder technische Isolationen, die von uns fast unbemerkt ihre Aufgaben erfüllen und für Schall- und Wärmeschutz in technischen Anwendungen sorgen.
Die Verminderung von Störgeräuschen und der Schutz von Ressourcen sind ganz zentrale Aufgaben, die Vliesstoffe problemlos erfüllen können. Spannend wird es, wenn sie nebenbei noch ganz andere Eigenschaften mitbringen müssen. Unsere Herausforderung ist, dass in den verschiedenen Anwendungsorten ganz speziell auf ihre Anforderungen abgestimmte Vliesstoffe benötigt werden.
Sandler Vliesstoffe für technische Isolierungen sind daher ganz verschieden und zeigen viele ihrer Unterschiede schon auf den ersten Griff – manche Stärken wiederum zeigen sich erst im Härtetest, zum Beispiel Oleo- und Hydrophobie oder Reißfestigkeit.
Als Thermoplaste gehen Sandler Vliesstoffe auch während der Verarbeitung mit den Wünschen unserer Kunden mit: Sie lassen sich flexibel verformen, verschweißen oder zu biegesteifen Teilen pressen. Je nach Anforderung und Anwendungsort steht uns eine breite Produktpalette zur Verfügung, um den richtigen Artikel für den dauerhaften Einsatz auszuwählen.
Eines aber haben Sandler Vliesstoffe für technische Isolierungen gemeinsam: Umwelt- und Verbraucherschutz steht bei ihnen im Mittelpunkt. Die umweltfreundlichen und ohne chemische Zusätze gefertigten Vliesstoffe enthalten, soweit es die Anwendung zulässt, Recyclingfasern und sind hautsympathisch. Wie alle Sandler Textilien können die Kunststoffvliese ohne Bedenken gehandhabt werden.
Sprechen Sie uns an, gerne unterstützen wir Sie bei der gemeinsamen Auswahl der geeigneten Isolation für Ihre Anwendung.

MECHANISCHE STABILITÄT

Eine wichtige Eigenschaft von Vliesstoffen ist die mechanische Stabilität, d.h. die Widerstandsfähigkeit gegen Zerreißen oder Zerbrechen durch mechanische Einflüsse. Vliesstoffe sind in verschiedenen Anwendungen Beanspruchungen wie beispielsweise Erschütterungen während der Verarbeitung und Nutzung oder Stauchungen ausgesetzt. Mechanisch stabile Vliese halten diesen Einflüssen stand, sind reißfest und zeichnen sich durch geringe Dehnung in Längs- und Querrichtung aus.
- Wipes: Produktvarianten mit reduzierter Dehnung in der Haushalts- und Industriereinigung halten auch stärkerer Beanspruchung stand.
- Filtration: Mechanisch stabile Vliesstoffe widerstehen Belastungen durch hohe Volumenströme in der Anwendung oder durch Vibration der Filteranlage.
- Technische Anwendungen: Für Armierungen oder andere Verstärkungen werden mechanisch stabile Vliese genutzt.
Zur Prüfung der mechanischen Stabilität werden gemäß WSP 110.4 Höchstzugkraft und Höchstzugkraftdehnung in Längs- und Querrichtung bei verschiedenen Parametereinstellungen bestimmt.
Die mechanische Stabilität beinhaltet weitere anwendungsspezifische Eigenschaften:
Abriebfestigkeit
Im Automobil-Sitz, in der Möbelindustrie, im technischen Bereich, und auch als Reinigungstücher sind Vliesstoffe Scheuerbeanspruchungen ausgesetzt, die die Vliesstoffstruktur zerstören können. Da sie aus Einzelfasern aufgebaut sind, müssen diese gut im Fasergerüst fixiert sein und angemessene Querfestigkeiten aufweisen, um Abriebfestigkeit zu erreichen. Sandler setzt in der Vliesstofffertigung bruchfeste Fasern ein, die diesen Anforderungen gerecht werden.
Die Abriebfestigkeit eines Vliesstoffes kann im sogenannten Martindale-Testverfahren oder nach der Prüfnorm DIN EN 530 bestimmt werden. Weiterhin erfolgt die Einteilung in Anforderungsklassen, abhängig von der Anzahl der im Test durchlaufenen Scheuerzyklen. Je höher diese Anzahl, desto scheuerbeständiger der Vliesstoff. Bei Bedarf kann diese Prüfung von externen Partnern durchgeführt werden.
Fasershedding-Freiheit und geringstmögliches Ausstauben
Sandler Medien werden aus Kunststofffasern hergestellt, die dank ihrer Elastizität und Bruchfestigkeit kein Fasershedding aufweisen und geringstmöglich ausstauben. Diese Vliesstoffe verursachen daher keine Hautreizungen und machen die Verarbeitung, beispielsweise für die Automobilindustrie oder Bauanwendungen, gesundheitlich unbedenklich. Sandler Vliesstoffe erfüllen damit die Anforderungen der Produktklasse 1 des Oeko-Tex® Standard 100 und tragen das Label „Textiles Vertrauen“.
In der Filtration ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: Sind die verwendeten Fasern spröde, können sich während des Gebrauchs Faserbruchstücke aus dem Medium lösen und mit der Reinluft in den Raum gelangen.
Biegesteifigkeit
Biegesteife Materialien weisen auch unter Belastung eine hohe Eigenstabilität auf. Für selbsttragende Strukturen, die über Kopf und mit wenigen Fixierpunkten angebracht werden sollen, ist diese Eigenschaft von besonderer Bedeutung: In der Nutzung können Vibrationen auftreten, durch die das Eigengewicht des Bauteils eine Belastung darstellt. Biegesteife Materialien verlieren unter dieser Beanspruchung nicht ihre Form und hängen nicht durch, sondern behalten ihre Eigenstabilität langfristig bei.
- Automobil: Für Formteile wie den Dachhimmel sind biegesteife Vliesstoffe gefragt.
- Bauindustrie: In Deckensegeln und anderen Deckenstrukturen kommen biegesteife Vliese zum Einsatz.
Die Biegesteifigkeit wird bei Sandler über das Dreipunkt-Verfahren nach DIN EN ISO 14125 ermittelt: Ein Probekörper wird mit konstanter Geschwindigkeit verformt; die aufgebrachte Kraft und Durchbiegung gemessen. Diesen Test führen wir in unserem hauseigenen Labor durch.
Trittfestigkeit
In der Dachkonstruktion muss man die verwendeten Materialien im wörtlichen Sinne „betreten“. Sandler Vliesstoffe für Aufsparren-Dämmung oder auch Dachbitumenbahnen haben eine druck- und trittfeste Oberseite für sicheres Arbeiten am Dach. Dank hoher Biegesteifigkeit halten sie auch unter Druckbeanspruchung stand.

MEDIENKONTAKT

Gerade in technischen Einsatzbereichen kommen Vliesstoffe mit unterschiedlichsten Flüssigkeiten, Chemikalien oder auch organischen Lösungsmitteln in Kontakt, sind Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt. Vorwiegend aus synthetischen Rohstoffen, wie Polyester oder Polypropylen, hergestellt, sind die medienbeständigen Sandler Vliesstoffe anorganischen wie auch organischen Stoffen gegenüber beständig. Das macht sie langlebig; ihre spezifischen Eigenschaften bleiben über die gesamte Nutzungsdauer erhalten. Verfärbung, Erweichung, Quellung, Ablösen von Beschichtungen oder auch Blasenbildung sind mit den geeigneten Sandler Vliesstoffen der Schnee von gestern.
In der Automobilindustrie wird diese Eigenschaft durch Auftropfen von und Benetzung mit ausgewählten Testflüssigkeiten nach der Norm VDA 621 ermittelt. Die Prüftemperaturen können in diesem Test, für den wir mit externen Instituten zusammenarbeiten, variieren.
In spezifischen Anwendungen kommen verschiedene Ausprägungen der Medienbeständigkeit zum Tragen:
Alkalibeständigkeit
In Bauanwendungen kommen Vliese auch mit Beton, Zementmörtel oder Estrich in Kontakt. Bei erhöhter Feuchtigkeit neigen diese Baustoffe dazu, große Mengen an alkalischen Salzen abzugeben. Dank spezieller Polymere halten Sandler Vliesstoffe dieser Beanspruchung stand: Der Werkstoff wird nicht angegriffen, es finden keine Abbaureaktionen statt und die Festigkeit bleibt erhalten. Die Vliese eignen sich somit hervorragend für den Einsatz im Bau. Die Alkalibeständigkeit wird durch Lagerung des Werkstoffes in unterschiedlichen Testmedien bestimmt. Die Lagerungszeiten umfassen mehrere Monate. Im Anschluss erfolgt eine subjektive Kontrolle der Vliesstruktur, wobei Gewichtsverlust und Abnahme der Reißfestigkeit bestimmt werden. Die Alkalibeständigkeit unserer Vliesstoffe testen wir im hauseigenen Labor.
Hydrophobie & Hydrophilie
Hydrophobe Vliesstoffe sind wasserabweisend und nehmen vermindert Feuchtigkeit auf. Diese Eigenschaft wird ohne zusätzliche Ausrüstung allein durch den Einsatz spezieller Polymere und geeigneter Anlagentechnik erzielt.
- Automobil: Hydrophobe Vliesstoffe in Exterieur-Anwendungen halten Wind und Wetter stand.
- Bauanwendungen: Hydrophobe Vliese trocknen schnell ab und beugen so der Ansammlung von Feuchtigkeit vor.
Im Gegensatz dazu nehmen hydrophile Vliesstoffe Wasser leicht auf und leiten es schnell weiter. Spezielle Produktvarianten dienen auch der Speicherung der Flüssigkeit. Sie empfehlen sich für Hygieneprodukte oder auch saugstarke Reinigungstücher.
Oleophobie & Oleophilie
Oleophobie bezeichnet die Eigenschaft von Vliesstoffen und anderen Medien, Öle und Fette abzustoßen. Die Substanzen dringen nicht in das Material ein, sondern perlen auf der Oberfläche ab. Anhand von Motorraumflüssigkeiten wie Getriebeöl, Motoröl oder Diesel testet Sandler intern mittels der Tropfentestmethode die Oleophobie von Vliesstoffen für die Automobilindustrie, die dieser Beanspruchung dauerhaft standhalten. Auch Vliesen für die Filtration können Öle und Fette nichts anhaben.
Oleophile Vliese hingegen verhalten sich gegenüber Ölen und Fetten aufnahmefähig und saugstark. Sie finden beispielsweise als Umweltvliesstoffe Anwendung.
Resistenz gegenüber Pilzen, Bakterien und Feuchtigkeit
Sandler Vliesstoffe aus thermoplastischen Polymeren sind bakteriostatisch, verhindern also passiv die Vermehrung von koloniebildenden Einheiten, indem sie Pilzen oder Bakterien keinen Nährboden bieten. Unterstützt wird diese Eigenschaft gerade in feuchten Einsatzumgebungen durch die Resistenz der Vliese gegenüber Feuchtigkeit: Sie wird von den Fasern nicht aufgenommen, das Vlies trocknet schnell ab.
- Filtration: Sandler Vliesstoffe werden von externen Instituten auf diese Resistenz geprüft. Entsprechende Zertifikate belegen die Eignung der Vliese für den Einsatz in raumlufttechnischen Anlagen gemäß VDI 6022.
- Bauindustrie: Diese Eigenschaft der Vliesstoffe beugt Schimmelbildung vor und schützt die Gesundheit der Bewohner.
Bakteriostatische Eigenschaften werden gemäß DIN EN ISO 846 durch „Bestimmung der Einwirkung von Mikroorganismen auf Kunststoffe“ ermittelt. Das Material wird auf einen Nährboden gelegt und mit verschiedenen Pilzsporen und Bakterien beaufschlagt. Nach 4-wöchiger Lagerung bei festgelegten Temperatur- und Luftfeuchteverhältnissen wird das Pilz- und Bakterienwachstum visuell untersucht.
UV-Beständigkeit
Im Baubereich, für Dachkonstruktion und Fassaden, aber auch in technischen Anwendungen sind die verwendeten Werkstoffe häufig Sonnenlicht ausgesetzt. Dank gezielt ausgewählter Polymere sind Sandler Vliesstoffe UV-beständig: Die Materialstruktur bleibt erhalten, Verfärbungen oder Zersetzung sind kein Thema.
Die UV-Beständigkeit wird im Belichtungstest bestimmt. Die Prüflinge können beispielsweise im Freien hinter Fensterglas dem Sonnenlicht und Klimaschwankungen ausgesetzt werden. Vor und nach dem Test werden die mechanischen Eigenschaften des Vliesstoffes bestimmt und die schädigende Wirkung der UV-Strahlen in Abhängigkeit von der Belichtungszeit ermittelt.

RESSOURCENSCHONUNG

In jeder Phase des Herstellungsprozesses setzt Sandler zur Schonung natürlicher Ressourcen auf bewussten Materialeinsatz. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Vermeidung und Verwertung von Produktionsabfällen. Soweit die Anforderungen der Fertigung dies zulassen, werden während des Fertigungsprozesses anfallende Nebenprodukte wiederaufbereitet und der Produktion als Rohstoff zugeführt. Ist die interne Verwertung nicht möglich, werden die Restrohstoffe dem Recycling zugeführt. So sind Rohstoffe und Vlies in einem geschlossenen Werkstoffkreislauf integriert, der wertvolle Ressourcen erhält.
Diese Recycling-Philosophie unterstützen unsere sortenreinen Vliesstoffe, die ohne Zusatzstoffe aus einem einzigen Polymer hergestellt werden. Sandler Polyester-Vliesstoffe für Bauanwendungen oder die Automobilindustrie, beispielsweise, können nach Gebrauch ohne aufwendige Trennverfahren recycelt und zu neuen Rohstoffen verarbeitet werden. Wo es mit den Produktanforderungen vereinbar ist, kommen zunehmend recycelte Polyesterfasern zum Einsatz – jedem Verbraucher bekannt aus dem Recycling von PET-Getränkeflaschen.
Bei Substraten für Pflege- und Reinigungstücher wird in der Auswahl der Rohstoffe ebenfalls auf Nachhaltigkeit geachtet – mit Viskosefasern aus nachhaltig angebautem Holz aus europäischen Wäldern, zertifiziert nach PEFC™ oder FSC®. Auch biologisch abbaubare Varianten, zu 100 % aus Viskose hergestellt, ergänzen das Produktprogramm.
An der Fertigungsanlage optimiert ein Energiemanagementsystem den Energieverbrauch und reduziert die CO2-Emissionen: Energiemonitore zeigen den aktuellen Verbrauch während der laufenden Produktion. Unser erfahrenes Fachpersonal kann diesen gezielt regeln, um die Energienutzung zu minimieren, ohne die Eigenschaften des Endproduktes zu verändern. Wärmerückgewinnungssysteme reduzieren weiterhin den Energieverbrauch. Bereits seit mehreren Jahren überwacht ein Energiezirkel den Energieverbrauch im gesamten Unternehmen, identifiziert Einsparungspotenziale und Maßnahmen für deren Realisierung.
Auch in ihrer Anwendung tragen Vliesstoffe zur Schonung wertvoller Ressourcen bei: Langlebige Medien verlängern die Wechselintervalle von Filtern oder anderen Produkten und senken so den Materialeinsatz für Ersatzprodukte. Im Automobil wirken Vliesstoffe im Motorraum auch als Wärmeisolator und vermindern Temperaturschwankungen. So werden Kaltstarts verringert, Kraftstoffverbrauch und Emissionen reduziert und Ressourcen geschont. In diesem Segment wurde in Zusammenarbeit mit Marktpartnern eine Simulationssoftware entwickelt, mit deren Hilfe die gewünschten Vlieseigenschaften am Computer gezielt eingestellt werden können. Dies ermöglicht den Verzicht auf ressourcenintensive Versuchsproduktionen.

SCHALLABSORPTION

Als Schallabsorption wird die Umwandlung der Schallenergie in Wärme bezeichnet. Materialien mit hoher Schallabsorption eignen sich hervorragend zur Geräuschdämmung in der Baubranche oder der Automobilindustrie. Faserbasierte Bauteile wie Vliesstoffe empfehlen sich aufgrund ihrer porösen Struktur für diese Anwendungen: Feine Fasern schaffen eine hohe innere Oberfläche mit einem mehr oder weniger beweglichen „Faser-Skelett“. Der Schall kann sich an verschiedenen Stellen brechen. Luftschallwellen, die sich in der Luftschicht ausbreiten werden so vom Vlies absorbiert und gedämpft. Diese Struktur macht die Vliesstoffe außerdem zu hervorragenden Wärmedämmstoffen.
Materialeigenschaften wie Dicke, Dichte, Porosität und Strömungswiderstand des Materials bestimmen dabei den Grad der Absorption. Die Messung der Schallabsorption unter diffusem Schalleinfall erfolgt im Hallraum nach DIN EN ISO 354, oder in der kleineren Alpha – Kabine. Die Schallabsorption unter senkrechtem Schalleinfall kann nach DIN EN ISO 10534 im Kundt´schen Rohr, auch Impedanzrohr genannt, bestimmt werden. Sandler Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Instituten auf ihre Schallabsorptionsfähigkeit hin geprüft.
In Zusammenarbeit mit namhaften Partnern aus Automobilindustrie und Forschung entwickelte Sandler ein Simulationstool, mit dem die gewünschten Absorptionswerte berechnet werden können. Neue Varianten und Produkte können anhand der geforderten Absorberprofile im Rechner simuliert werden, bevor der erste Anlagenversuch startet. So werden Zeit und Kosten gespart und wertvolle Ressourcen geschont.
Siehe auch: Luftdurchlässigkeit

SCHWERENTFLAMMBARKEIT

Als schwer entflammbar werden Produkte bezeichnet, die im Brandfall speziell festgelegte Kriterien erfüllen: Sie entflammen bei Glut, Funken oder offenem Feuer nicht sofort; bei Entzündung brennen die Strukturen nicht weiter, sondern verlöschen nach einer definierten Zeit wieder.
Je nach Anwendung und Land kommen unterschiedliche Testmethoden zum Tragen:
- Automobilanwendungen: DIN 75200, MV SS 302; PV 3357 sowie UL 94 sind hier die gängigen Normen.
- Filtration: Die Vorgaben bezüglich Schwerentflammbarkeit sind in der DIN 53438 festgehalten.
- Baumaterialien, Vliese für Büroausstattung; Matratzen, die auf Schiffen und in Zügen eingesetzt werden: DIN 4102 oder DIN EN 13501 geben die relevanten Kriterien vor.
- Polstermöbel: Die Norm BS 5852 ist ausschlaggebend.
Unsere Vliesstoffe werden in Zusammenarbeit mit externen Prüfinstituten auf ihre Schwerentflammbarkeit geprüft.

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT

In unterschiedlichsten Anwendungen sind Vliese permanent erhöhten Temperaturen und/oder vereinzelten Temperaturspitzen ausgesetzt. Sandler Vliesstoffe halten dank der Verwendung geeigneter Polymere diesen wechselnden Bedingungen stand. Sie werden ohne chemische Bindemittel hergestellt, dampfen daher unter Temperatureinwirkung nicht aus und sind selbst in anspruchsvollen Anwendungen langlebig und zuverlässig.
- Motorraum von Fahrzeugen: Hier widerstehen Vliesstoffe neben Motorraumflüssigkeiten auch den Umgebungstemperaturen.
- Filtration: In Anwendungen wie Wärmetauschersystemen halten Filtervliese den Temperaturen stand.
- Isolation von Rohrleitungen: In der Heizungs- und Anlagentechnik und auch in Solaranlagen finden temperaturbeständige Vliese als Isolationsmaterial Anwendung und fungieren gleichzeitig als Wärmeisolator.
Die Temperaturbeständigkeit testet Sandler im hauseigenen Labor. Die Materialien werden über einen gewissen Zeitraum im Trockenschrank gelagert. Anschließend wird überprüft, welche Veränderungen der Werkstoff aufweist. Prüfungen wie Klimatests, die durch Prüfzeugnisse dokumentiert sind, werden von externen Prüfinstituten durchgeführt.

WÄRMEDÄMMUNG

Wärme zurückhalten, Wärmeverluste verhindern. In Gebäuden ist dieser Anspruch jedem bekannt, denn hier wollen wir uns wohlfühlen und vor Wind und Wetter geschützt sein. Doch auch unsere Kleidung übernimmt diese Funktion und in technischen Anlagen spart effiziente Wärmedämmung Kosten und Energie.
Vliesstoffe zeichnen sich durch eine spezielle, offene Struktur mit einer Porosität von bis zu 95 Prozent aus. Diese Feinfaserstruktur mit hoher innerer Oberfläche enthält Luft – einen sehr guten Wärmeisolator – und schafft somit beste Voraussetzungen für hervorragende Wärmedämmung. Raumgewicht und Faserstruktur eines Vliesstoffes beeinflussen dessen Wärmeleitfähigkeit. So kann über ein definiertes Flächengewicht, Dicke und eine geeignete Fasermischung auch der gewünschte Grad an Wärmedämmung gezielt eingestellt werden – der richtige Vliesstoff für jede Anwendung.
- Automobil: Auch hier sind Vliesstoffe Wärmeisolatoren und tragen beispielsweise im Motorraum zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs bei.
- Bauindustrie: Als Dämmmaterialien für Innen- und Außenanwendungen in Dach und Wänden tragen Vliese zur Wohlfühlatmosphäre bei, senken dank effektiver Wärmeisolation den Heizbedarf und reduzieren somit Energieverbrauch und Kosten.
- Outdoorkleidung: Einlagevliesstoffe helfen, die Wärme am Körper zu halten.
Entscheidend für die Messung dieser Eigenschaft ist dabei die Wärmeleitfähigkeit des Vliesstoffes, ausgedrückt in der Wärmeleitzahl Lambda. Je kleiner der Wert, desto besser ist die Wärmedämmung. Die Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit erfolgt gemäß ISO 8301 bzw. DIN EN 12667 nach der Wärmeflussmethode mittels Plattenverfahren bei einer mittleren Probentemperatur von 10°C.

MECHANISCHE WEITERVERARBEITUNG

Falten
Faltfähige Sandler Vliesstoffe für die Filtrationsindustrie eignen sich für die Verarbeitung auf Messer- wie auch Rotationsfaltanlagen. Eine gleichmäßige, längsorientierte Faserstruktur ermöglicht eine besonders akkurate Faltung und hohe Faltentiefen. Die verwendeten Polymere sind temperaturstabil, elastisch und bruchfest und erreichen hohe Stabilität: Die Falten sind formbeständig und dennoch flexibel, sodass ihnen mechanische Einflüsse während des Verarbeitungsprozesses, Temperatureinwirkung oder auch Feuchtigkeit in der Anwendung nichts anhaben.
Schneiden & Stanzen
Sandler Vliesstoffe sind mit gängigen Schneideverfahren wie Bandmesser, CNC Cutter, Stoßmesser aber auch dem Wasserstrahlschneiden oder dem Laserschneiden einfach verarbeitbar. Auch Perforationsschnitte, wie sie beispielsweise für die Abreißlinie bei Reinigungstüchern verwendet werden, sind umsetzbar.
In Hygieneprodukten, in der Automobilindustrie und auch bei Mattenfiltern wird mit Stanzungen gearbeitet. Auch dafür sind Sandler Vliesstoffe geeignet. Ihre Konturentreue unterstützt dabei gerade im Automobil den exakten Einbau in das jeweilige Fahrzeugteil: Das Material verzieht sich im Stanzprozess nicht und ermöglicht so akkurate Stanzungen mit sauberen Kanten.
Vernähen
Der Einsatz ausgewählter Fasern stellt sicher, dass Sandler Vliesstoffe problemlos vernäht werden können – ob im Bekleidungsbereich und bei der Herstellung von Matratzenbezügen, im Automobil-Sitz, für Rohrisolierungen oder zur Konfektionierung von Taschenfiltern.

THERMISCHE WEITERVERARBEITUNG

Prägen
Zur Erzielung von Lagenhaftung, als optischer Hingucker, oder auch für die punktuelle Verformung voluminöser Materialien – Sandler Vliesstoffe werden in verschiedenen Anwendungen verprägt. Sie eignen sich hervorragend sowohl für die Kalander- oder Ultraschallverprägung, wie sie häufig in der Hygieneindustrie zum Einsatz kommen. Im Automobil finden Vliesstoffe auch als Prägeteile Anwendung, beispielsweise für die Motorabdeckung. Auch mit den hierfür gängigen Verfahren Heißprägung oder Ultraschallprägung können Sandler Vliesstoffe ohne weiteres verarbeitet werden.
Verformen
Aufgrund der thermoplastischen Eigenschaften der eingesetzten Polymere können Sandler Vliesstoffe verformt und den Bauteilanforderungen angepasst werden. Spezifische Geometrien sind auf diese Weise darstellbar. Zusätzlich kann mit dieser Verformung auch eine versteifende Wirkung erzielt werden.
- Automobilindustrie: Vliesstoffe werden beispielsweise zu 3D-Formteilen wie Dachhimmel oder Radlaufschale verarbeitet.
- Raumgestaltung: Akustisch wirksame Formteile aus Vlies halten auch in die Raumgestaltung Einzug: So geschehen mit einem Designer-Lampenschirm.
In der Filtrationsindustrie werden Vliesstoffe zur Vorbereitung der Faltung von Pleat-Medien nicht selten „vorgeheizt“. Auch dieser Prozess ist mit Sandler Vliesstoffen problemlos anwendbar.
Verschweißen
Verschweißbarkeit der Vliesstoffe im Ultraschallverfahren, mittels Hochfrequenzschweißen oder auch thermischem Verschweißen wird durch die eingesetzten Polymere ermöglicht.
- Automobilindustrie: Ultraschall- oder Hochfrequenz-Schweißpunkte werden eingesetzt, um Vliesstoffe an Stanz- oder Verkleidungsteile anzubringen.
- Filtration & Hygieneindustrie: Mittels Ultraschall- oder Hochfrequenzverschweißung werden Mehrlagenaufbauten verbunden.
- Technik: Vliesstoffe für Rohrisolierungen werden mit gängigen Schweißverfahren geschlossen.
Kaschieren
Sandler Vliesstoffe können je nach Anwendung mit verschiedensten Medien kaschiert werden. Mit diesen Mehrlagenaufbauten können funktionelle Strukturen erzielt werden: für höhere akustische Wirksamkeit, Versteifung, Festigkeit, Hitzebeständigkeit oder auch zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften. Von der Bekleidung, wo das Vlies mit einem Oberstoff verbunden wird, bis zum Hygieneprodukt, in dem Mehrlagenverbunde zuverlässigen Schutz und Tragekomfort vereinen – die Möglichkeiten sind schier endlos.
Sandler Vliesstoffe eignen sich auch für die in der Hygiene verwendete Hinführung zum Kaschierprozess auf einem Vakuumband, die spezifische Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit der Materialien stellt.